Nach einem Traum

 

Durch die Gassen

schlenderten wir

die Straße hinter uns brach zusammen

und neue Wege wuchsen empor

rankten sich

und wiesen uns die Richtung.

Ich war so froh.

 

Entlang des Ganges

türmten sich Häuser zu neuen Reihen

wo matt weiß das Licht erlosch

erstrahlte Gelb und Grün und Rot andernorts.

 

Über nie bestiegene Pfade

und lauschige Passagen -

verheißungsvoll verlief unser rätselhafter Weg

bis zu dem prachtvollen Platz

wo die Stimmen der Vielen sich vereinten

ein Chor von Lachen, Fluchen, Singen

und unzähligen Worten.

 

Und da, dort fanden sie dich endlich.

Sie leuchteten und waren unfassbar schön.

Erst war es ein Gruß einer Einzelnen

dann kamen weitere hinzu

bald fassten sie nach dir und lachten dich an

stiegen auf aus der Menge und verschwanden wieder.

 

Durch verzweigte Straßen

zwischen gebrochenen Mauern

flanierten wir

und aus neuen Fenstern

und unbekannten Türen

zeigten sie sich und winkten dir zu

und ich begriff.

 

Als du dann standst vor dem Saal

in dem wir auf dich warteten

sprachen sie mich an und ich fragte sie

und sie redeten

sie beichteten für dich und ich erhielt dein Geständnis.

Als du auf die Bühne tratst

war es schon vorbei.

Nur ein Blick und du erkanntest

es gab nichts mehr zu antworten.

Augen, zu Boden kehrend

Umgedreht, ein Schritt, hinaus.

 

Die Steine fielen

der Saal brach zusammen

im letzten Moment

gelang mir die Flucht.

 

Deine schönen Begleiter jedoch

blieben gefangen und erschlagen

unter Trümmern begraben

Deine Lügen.

Mit ihnen starb alles

was du vorgabst zu sein

und übrig blieb nichts.

Verschwunden, spurlos.

Und es war gut.

 

Fassaden brechen.

Immer. Irgendwann.

 

 

 

D.M. 2014